Mit dem Tauchspot Sikuli nahe Trogir bietet sich auch Schnorchlern eine seltene Gelegenheit, antike Strukturen zu entdecken. Die rรถmischen Relikte liegen in nur wenigen Metern Tiefe direkt vor der Kรผste.
Nicht alle Schรคtze und kulturellen Sehenswรผrdigkeiten Kroatiens sind auch auf den ersten Blick einfach sichtbar. Denn mit seiner Geschichte, die mehrere Jahrtausende alt ist, liegt vieles im Land im Verborgenen und muss erst entdeckt werden. Eine dieser archรคologisch bedeutenden Stรคtten, die in rรถmische Zeit zurรผckreicht, ist die antike Stadt Sikuli in der Nรคhe von Trogir. Die Besonderheit an diesem Ort liegt daran, dass es sich nicht nur um eine klassische Ausgrabungsstรคtte handelt, die an der Kรผste gelegen bereits zu groรen Teilen ausgegraben wurde und somit besichtigt werden kann. Der antike Ort Sikuli liegt heute zum Teil auch unter Wasser und damit vor der Kรผste, sodass sich hier ein interessanter Tauchspot in nur wenigen Metern Tiefe bietet.
Tauchspot mit Geschichte nahe Trogir
Es war Kaiser Claudius, der diesen Ort auswรคhlte, um verdiente Veteranen dort anzusiedeln. Dies geht auch aus der rรถmischen Tabula Peutingeriana hervor, wo die Ansiedlung gut beschrieben wurde. Doch erst in den 1980er-Jahren konnte der genaue Standort der rรถmischen Siedlung Sikuli in der Nรคhe von Trogir ausgemacht werden, als Taucher auf einige Keramik-Gegenstรคnde stieรen. Diese Funde fรผhrten zu grรถรer angelegten archรคologischen Forschungen unter Wasser. Zunรคchst wurden im Meer nahe dem Strand Resnik die รberreste von Kaimauern und verschiedenen Hafenanlagen gefunden. Erst spรคter wurde festgestellt, dass sich die Strukturen auch landseitig fortsetzten, wo sich heute eine groรe und bedeutende Ausgrabungsstรคtte befindet. Dort finden sich vor allem zivile Wohngebรคude, aber auch wirtschaftliche Einrichtungen.
Schnorcheln รผber rรถmischen Strukturen
Die รberreste der Hafenanlagen von Sikuli liegen in einer Tiefe von lediglich ein bis fรผnf Metern. Damit sind sie auch mit normaler Schnorchelausrรผstung leicht zu entdecken. Eine Tauchausrรผstung braucht es hier nicht, wobei das Tauchen mit einer solchen vor Ort auch nicht gestattet ist. Das Schwimmen und Schnorcheln hingegen ist sehr wohl mรถglich. Landseits sind heute nur Teile der ehemaligen Siedlungen freigelegt. Denn zu groรen Teilen befinden sich die Relikte, die eine Flรคche von rund 36.000 m2 einnehmen, unter einer modernen Ferienanlage. Die bisherigen Ausgrabungen, die leicht erreichbar und somit zu besichtigen sind, zeigen jedoch eine klare Struktur mit mindestens zehn Straรen und geordneten Siedlungsbereichen. Viele Ausgrabungsstรผcke sind heute im Museum im Schloss Vitturi zu sehen.
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