Farbenkrรคftige Steilhรคnge und tiefblaues Wasser: Der rote und blaue See in Imotski sind beliebte Fotomotive bei Naturfotografen.
Wer Kroatien kennt, der weiร, dass nicht nur die Kรผste sehenswert ist. So sind zum Beispiel der rote und blaue See in Imotski Anziehungspunkte fรผr zahlreiche Reisende, die das Land erkunden. Bei diesen Gewรคssern handelt es sich nicht um klassische Seen, die etwa mit einem Badestrand aufwarten kรถnnen, sondern um tiefe Senken im Karstgebiet mit hohen Steilwรคnden, in dessen Mitte sich das Wasser sammelt. Diese Kombination stellt vor allem fรผr Hobbyfotografen ein beliebtes Motiv dar, da sich durch Reflexionen im Wasser und die Farbgebung der Steilwรคnde besonders eindrucksvolle Bilder ergeben.

Die Faszination des roten Sees
Speziell der Name des roten Sees mag etwas irrefรผhrend sein: Denn sein Wasser ist bei Weitem nicht rot, sondern im Gegenteil – eher tiefblau. Der Name kommt von der Farbe an den Wรคnden, die rund um das Gewรคsser sehr steil nach oben fรผhren. Diese erscheinen nรคmlich in starken Rottรถnen und ragen bis zu 250 Meter um den nahezu kreisrunden See empor.ย Speziell der Kontrast zwischen den rรถtlichen Wรคnden und dem blauen See ist in jedem Fall das eine oder andere Foto wert. Der See selbst ist Messungen zufolge รผber 280 Meter tief, wobei der Wasserstand immer wieder schwankt. Unterhalb des Wasserspiegels befinden sich Eingรคnge zu einem weitlรคufigen Hรถhlensystem. Es ist ein mystischer Ort mit einer faszinierenden Schรถnheit und deshalb gerade fรผr Naturfreunde ein tolles Ausflugsziel. Sogar eine alte Legende ist mit diesem besonderen Platz verbunden.
Die Legende vom Roten See
Vor langer Zeit lebte bei Imotski der reiche Mann Gavan mit seiner Gemahlin Gavanica und Kindern. Seine Gestalt war menschlich, seine Seele aber teuflisch. Er quรคlte seine Diener und die Bewohner des Dorfes. Getrieben von Gier wollte er immer mehr. Eines Tages kam ein Engel verkleidet als Bettler an seinem Hof und bat um eine milde Gabe. Die Gemahlin Gavanica รถffnete ihm die Tรผr, gab ihm aber weder Nahrung und noch Wasser. Auf die Frage des Engels, ob sie denn die Rache Gottes nicht fรผrchte, meinte die arrogante Reiche nur: โWas soll ich denn mit deinem Gott, wo ich doch meinen Gavan habe?โ In dem Moment gab der Engel seine wahre Gestalt zu erkennen und zรผckte sein Flammenschwert. Es donnerte und Blitze gingen nieder. Das Unwetter tobte so lange bis der arrogante Gavan und seine Frau mit all ihren Reichtรผmern von der Erde verschluckt wurde. รbrig blieben nur die beiden Seen – der Rote und der Blaue See. Wenn der Bora-Wind รผber das Land zieht, sollen angeblich noch heute ihre Schreie aus den Tiefen der Felsen zu hรถren sein. Das ist nicht die einzige Legende, die sich um die Seen rankt. So soll es bisher noch niemanden gelungen sein, einen Stein in den See zu werfen und das bekannte Plopp zu hรถren. Aber wer weiร, vielleicht gelingt es dem nรคchsten Ausflug?
Zauberhafte Naturschauspiele in Imotski
Nicht weit entfernt vom Roten See liegt der sogenannte Blaue See. Seine Wasserfรคrbung ist namensgebend fรผr den Ort. Die Steilwรคnde sind hier deutlich flacher, sodass auch der Zugang bis zum Wasser einfacher fรคllt. Das klare, blau bis grรผnlich schimmernde Wasser schafft einen faszinierenden Anblick, der lange in Erinnerung bleibt. Verschiedenste Schattierungen von Blau kรถnnen hier erlebt werden. Das Naturschauspiel zieht auch die magischen Wesen an: So kommen der Legende nach in der Morgendรคmmerung und bei Sonnenaufgang die Elben ans Ufer, um sich an der Schรถnheit des Anblicks zu stรคrken.
Der See ist rund 100 Meter tief, kann aber auch immer wieder einmal austrocknen, was die Bewohner von Imotski dazu veranlasst, am Grund des Gewรคssers Fuรballspiele auszutragen. Ist er hingegen gefรผllt, lรคsst sich auch darin baden. Also, beim Ausflug ruhig die Badesachen in den Rucksack einpacken!
Tipps fรผr Entdecker
Oberhalb des Blauen Sees, an einem der Steilhรคnge, wartet ein weiteres tolles Ausflugsziel: die Burg Topana. Von hier aus haben Wanderer einen tollen Blick รผber den See und kรถnnen im Anschluss noch einen Abstecher in die Stadt Imotski machen. In einem der Cafรฉs mit den schattigen Gastgarten wird man mit Kรถstlichkeiten verwรถhnt und kann gemรผtlich durch die Gassen bummeln. Eine regionale Spezialitรคt sind zum Beispiel die Rafioli, eine feine Sรผรspeise. Unbedingt probieren!
Gut zu wissen: Der Geopark Biokovo steht unter dem Schutz der UNESCO und kann auf eindrucksvolle Weise mit dem Besuch des Skywalks erlebt werden.
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Bilder: Adobe Stock. Titelbild: Blauer See, Imotski. Foto: Shutterstock