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Die Kirche des Hl. Karl Borromäus in Karlobag

Borromäus in Karlobag

Die Kirche des Hl. Karl Borromäus in Karlobag ist ein besonderes Bauwerk mit einer interessanten Geschichte.

An der südlichsten Spitze von Karlobag, direkt gegenüber der Autoparkplätze des Hafengeländes, wurde im Jahr 1710 auf den Resten einer vorherigen Kapelle die außergewöhnliche Kirche des Heiligen Karl Borromäus (Crkva Sv. Karlo Boromejski) erbaut. Obwohl die meisten Kirchen zu dieser Zeit pompös im Barockstil ausgeschmückt waren, war das neue Gotteshaus in Karlobag ein eher schlichter Bau.

Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben einen Großteil der Kirche. Nur der Glockenturm mit den markanten Rundbogenfenstern blieb vollkommen unversehrt. Wie ein Mahnmal ragt noch eine der mächtigen Seitenmauern des Kirchenschiffs in die Höhe. Vor allem in den Abendstunden herrscht hier eine magische Stimmung, wenn die beleuchtete Statue von Šime Starčević, dem Vater der kroatischen Grammatik, seine Schatten auf die Mauern wirft.

Heute ist Karlobag zur Ruhe gekommen

An vielen bedeutenden Gebäuden in Karlobag kann man noch heute die wechselvolle Geschichte des bezaubernden Küstenortes ablesen. Dazu gehört neben der mittelalterlichen Festung Fortica auch die Kirche des Heiligen Karl Borromäus. Die besondere Küstenlage von Karlobag begünstigte eine frühe römische Siedlung. Die Bewohner mussten aber schließlich vor den Goten flüchten. Während der Zeit des kroatischen Königs Zvonimir und später unter venezianischer Herrschaft, war diese Küstenregion bedeutend für den Handel. Von hier zogen sogar die Karawanen über das Velebitergebirge ins Hinterland. Bereits im Mittelalter wurde in Karlobag eine erste Kapelle erbaut, die dem Heiligen Johannes gewidmet war. Auf den Überresten dieser Kirche errichtete man schließlich im 18. Jahrhundert eine neue Kirche, die dem Heiligen Karl Borromäus geweiht wurde.

Der Heilige Karl Borromäus – Stadtpatron von Karlobag

Noch bis zur Zeit der Habsburgerherrschaft im 19. Jahrhundert war Karlobag unter dem Namen Bag bekannt. Erst später wurde der Name des Stadtpatrons, der auch im Wappen und auf der Flagge von Karlobag verewigt ist, mit angefügt. Ursprünglich war Karl Borromäus (auch Carlo Borromeo genannt) weit davon entfernt ein Heiliger zu sein. Er war ein Sprössling der bedeutenden italienischen Adelsfamilie Borromeo und dafür bekannt, gerne rauschende, pompöse Feste zu feiern. Für einen Kleriker war das damals nicht unbedingt ein Widerspruch, denn viele Adelige übernahmen ein kirchliches Amt hauptsächlich aufgrund der finanziellen Vorteile. Auch sein berühmter Onkel Papst Pius IV. war kein Kind von Traurigkeit. Er ebnete vielen seiner Verwandten den Weg ins lukrative Kirchengeschäft.

Ein Fest zum Ehren des Heiligen

Karl Borromäus, der spätere auch Erzbischof von Mailand wurde, änderte seine Gesinnung plötzlich vollkommen, als sein geliebter Bruder Frederico frühzeitig verstarb. Ab da begann Karl mit einer asketischen Lebensweise und einer vorbildlichen Pflichterfüllung. Karl Borromäus ging schließlich als „Lehrmeister der Bischöfe“ und als unermüdlicher Seelsorger während der Pestzeit in die Geschichte ein. Als Karl am 3. November 1584 mit nur 46 Jahren an einem Fieberanfall verstarb, wurde er auf seiner Begräbnisprozession von einer riesigen Menschenmenge zu seiner letzten Ruhestätte im Mailänder Dom begleitet. Schon damals forderten die Gläubigen seine Heiligsprechung. Im Jahr 1610 war es schließlich soweit und Karl Borromäus wurde vom damaligen Papst Paul V. heiliggesprochen. Am Gedenktag des Heiligen Karl Borromäus, dem 4. November, finden auch in Karlobag Feierlichkeiten zu seinen Ehren statt.

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Bilder: Adobe Stock

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