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Dalmatien Insel: Dalmatien

Ošljak: die kleinste, dauerhaft bewohnte Insel der Adria

Ošljak

Wie ein abgeschiedenes Paradies liegt die nur 0,33 Quadratkilometer kleine Insel Ošljak vor der Küste Dalmatiens im vier Kilometer breiten Pašmanski Kanal.

Wenige hundert Meter trennen diesen Ort der Ruhe von der viel größeren Schwesterinsel Ugljan und der bezaubernden Hafenstadt Preko. Vom Hafen in Zadar am kroatischen Festland braucht die Fähre nur 15 Minuten in den Hafen des gleichnamigen Hauptortes Ošljak. Laut der letzten Volkszählung im Jahr 2021 wohnen auf dem beschaulichen Eiland ganze 35 Einwohner, also um sechs Einwohner mehr, als 10 Jahre zuvor. Somit ist die Insel Ošljak die kleinste, dauerhaft bewohnte Insel im gesamten Adriatischen Meer.

Ein verträumtes Refugium bedeutender Persönlichkeiten

Der Name „Ošljak“ ist noch relativ jung, denn die Insel wurde ursprünglich nach der ehemaligen Besitzerfamilie Calugerà benannt. Die Familie Calugerà stammt aus einem uralten byzantinischen Adelsgeschlecht, das in griechisch-venezianische Adelsfamilien einheiratete und zu großem Ansehen gelangte. Frühe Erwähnungen reichen bis in das 10. Jahrhundert zurück. Noch heute erfüllen die Nachkommen, die mittlerweile in ganz Europa und Südamerika verteilt sind, wichtige Aufgaben in ihren jeweiligen Heimatländern.

Auf Calugerà ließt die Familie einst eine prächtige Sommerresidenz mit idyllischem Garten erbauten. Warum sie sich gerade diese Insel ausgesucht haben, wird sofort klar, sobald man die Fähre verlässt: Ošljak hat einen ganz besonderen mediterranen Charme. Die wenigen Häuser schmiegen sich an die 90 Meter hohen, dicht bewaldeten Hügel und vor ihnen breitet sich das kristallklare, blaue Wasser des Meeres aus, in dem sich manchmal Delfine tummeln. Ein paar lauschige Buchten an der Ostseite bieten ideale Möglichkeiten zum Baden und Schnorcheln.

Schutz von Kulturgütern und Schutz der Natur

Schon die Römer haben die Schönheit der Insel Ošljak erkannt und sich hier niedergelassen. Das beweisen die Grundmauern einer römischen Villa. Auf ihr wurde das älteste, noch existierende Gebäude auf der Insel erbaut: Die steinerne Kirche Mariä Himmelfahrt (Crkva Sv Marije), die in das 7. Jahrhundert datiert wird. Als besonderes Zeugnis frühchristlicher Architektur, wurde das Kirchlein in die Liste geschützter Kulturgüter der Republik Kroatien aufgenommen. Auch die Reste der ehemaligen Sommerresidenz der Familie Calugerà ist ein geschütztes Kulturgut. Wer übrigens zum Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August nach Ošljak kommt, erlebt die Insel so lebendig wie sonst kaum. Obwohl sich ja auf Ošljak das ganze Jahr einiges an Leben regt.

Im Jahr 1985 wurden Teile des üppigen Waldes der Insel zum Naturpark ernannt und unter Naturschutz gestellt. Hier finden verschiedene Reptilien- und Vogelarten ein intaktes Ökosystem mit mehr als 10 unterschiedlichen Lebensräumen von submediterran bis trocken. Auch geschützte Vogelarten wie die Seeschwalbe, Kormorane und Suri-Adler ziehen manchmal über Ošljak ihre Kreise. Gesichtet wird auch öfter die Unechte Karettschildkröte. Entlang der Küste gibt es einen etwa drei Kilometer langen, gemütlichen Rundweg, der durch duftende Zypressenwälder und Olivenhaine, vorbei an einer fast verfallenen Windmühle und an einem Leuchtturm führt. Wenn man bei der Windmühle nicht dem Küstenpfad weiter folgt, sondern den Weg auf den 90 Meter hohen Hügel nimmt, wird man mit einer traumhaften Aussicht begrüßt. Der Blick reicht bis zur Hafenstadt Preko auf der Nachbarinsel Ugljan und auf der anderen Seite bis zum Velebit-Gebirge.

Zum Abschluss: Ein gutes Glas Wein

Einen Besuch auf Ošljak lässt man am besten bei einem Glas Wein und dalmatinischen Köstlichkeiten auf der Sonnenterrasse im Restaurant Lazaret ausklingen. Wer nicht auf den höchsten Punkt der Insel wandern will, hat auch von hier eine schöne Aussicht. Für diejenigen, die gerne länger bleiben möchten, bieten zwei Apartmenthäuser Übernachtungen an. Zum Einkaufen muss man allerdings mit der Fähre nach Preko oder Zadar fahren. Außerdem gibt es keinen Arzt, keine Apotheke, keine Bank bzw. Geldautomaten und keine Poststelle.

Man kann sich Ošljak aber theoretisch auch nach Hause holen, denn im Jahr 2016 wurde der kroatische Dokumentarfilm „Ošljačka saga“ gedreht. Der Film der Drehbuchautorin Tanja Kanceljak erzählt von der Zeit, in der nur noch 15 Menschen auf der Insel gewohnt haben. Der Name des Films stammt von einem Lied, das Musiker Davor Valčić über seine nach wie vor auf Ošljak lebende Mutter geschrieben und mit seiner Band Postolar Tripper (Shoemaker Tripper) gemeinsam vertont hat. Übrigens tragen fast alle Einwohner von Ošljak den Nachnamen Valčić.

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