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Boškarin Rind – Glückliche Delikatesse

Boškarin Rind Istrien

Das Boškarin Rind gilt als die älteste europäische Rinderart und steht besonders bei Gourmets hoch im Kurs. Wenn man auf Tour durch das Landesinnere von Istrien ist, begegnet einem immer wieder das Motiv grüner Wiesen, auf denen wunderschöne weißgraue Rinder weiden, deren Hörner hoch in den blauen Himmel ragen.

Das Boškarin Rind lieferte früher Milch und Fleisch, aber meist als Pflug-Zugtier in der Landwirtschaft und zum Schleppen der Steine für den Hausbau verwendet wurde.

Das Boškarin Rind lieferte früher Milch und Fleisch, aber meist als Pflug-Zugtier in der Landwirtschaft und zum Schleppen der Steine für den Hausbau verwendet wurde.

Das Boškarin Rind kam wohl zu Zeiten der Völkerwanderung auf die grüne Halbinsel Istrien und waren viele Jahrhunderte fester Bestandteil der landwirtschaftlichen Kultur. Das autochthone Rind war in früheren Zeiten ein reines Arbeitstier und deshalb ereignet sich jährlich am 25. Juli, dem Jakobstag, im Ort Kanfanar, 20 Kilometer nordöstlich von Rovinj ein ganz besonderes Spektakel: An diesem Tag werden die edlen Tiere zur Schau gestellt und das schönste Boškarin Rind wird gewählt. Dann ziehen die Rinder durch den Ort in Richtung Viehwaage und werden dort vermessen, danach zeigen die muskulösen Rindviecher, was sie können und stellen ihre Fertigkeiten beim Pflügen als Paar oder sogar Vierspänner mit traditionellem Pflug unter Beweis. Denn das Boškarin Rind war in vergangenen Tagen eine typische Dreinutzungsrasse, die Milch und Fleisch lieferte, aber meist als Pflug-Zugtier in der Landwirtschaft und zum Schleppen der Steine für den Hausbau verwendet wurde. Doch als vermehrt Traktoren von den Bauern auf dem Feld eingesetzt wurden, verlor das Boškarin seine Bedeutung und wäre beinahe der Industrialisierung zum Opfer gefallen. Ende der 1990er Jahre drohte Boškarin Rind mit einem Bestand von gerade einmal 100 Exemplaren auszusterben. Doch dank dem zu ihrer Erhaltung gegründeten „Verband der Züchter des istrischen Rindes“ wurde die Stückzahl auf heute ca. 3.500 Tiere wieder hoch gezüchtet.

Gourmets schätzen das Boškarin Rind

Der Größenvergleich zeigt es: das Boškarin Rind ist alles andere als eine Zwergtierrasse.

Der Größenvergleich zeigt es: das Boškarin Rind ist alles andere als eine Zwergtierrasse.

Heutzutage ist das Boškarin Rind ein reiner Gourmet-Fleischlieferant und das Fleisch wird in nur rund 40 Restaurants in Istrien, 12 in Zagreb und einem in Dubrovnik kredenzt. Gerichte mit Boškarin-Rindfleisch sind rar, denn die sanft reifende Delikatesse hat durchaus ihren Preis und ist nicht in Unmengen, wie konventionelles Rindfleisch, zu erhalten. Das Besondere an dem Fleisch vom Boškarin Rind  ist seine Festigkeit, die durch den hohen Fettgehalt entsteht. 365 Tage im Jahr verbringt das Boškarin Rind auf der Weide, werden nicht zugefüttert, sondern fressen nur das, was auf den istrischen Wiesen wächst. Glückliche Kühe dürfen sie sein, die schönen Boškarin Rinder. Sogar ihre Hörner lassen ihnen die Bauern dran, das ist den meisten Kühen in Europas Ställen schon längst nicht mehr vergönnt. Die Hörner sind, neben ihrer Eigenschaft als Verteidigungsinstrument bei Rang-Kämpfen, ein wichtiges Werkzeug für  das Boškarin Rind, denn mit ihnen können sie die Erde aufwühlen und kommen so an Kräuterwurzeln heran, die nicht nur ihnen gut schmecken, sondern auch ihrem Fleisch die besondere Würze geben. Traditionell werden in Istrien Fleischgerichte in der Peka geschmort, einem gusseisernen Topf mit glockenförmigem Deckel, der ins offene Feuer gestellt wird. Dazu kommen Gemüse, Kräuter und ein ordentlicher Schuss Wein. Damit die guten Aromen nicht entweichen können, hält man die Peka die gesamte Garzeit über geschlossen und das Fleisch wird wunderbar zart. Auch eignet sich das Fleisch vom Boškarin Rind aufgrund seines hohen gastronomischen Standards als Carpaccio, so wie es in der Konoba „Bušcina“ in Umag zubereitet wird. Doch mindestens genauso gut ist es, wenn man die Tiere friedlich weidend in Istrien beobachten kann, als Symbol für die Küche Istriens, die ihre Gaben des Landes besonders wertschätzt.

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