Das 65 Quadratmeter groรe Mosaik der Bestrafung Dirke ist hervorragend erhalten und damit ein tolles Beispiel aus der rรถmischen Epoche Pulas.
Wรคhrend in der Ulica Sergijevaca, einer der am meisten frequentierten Gassen des Zentrums von Pula, reges Leben herrscht, geht es auf der der Straรe abgewandten Seite einiger Gebรคude, die entlang dieser Lebensader Pulas stehen, durchaus gemรคchlicher zu. Hinter einem Parkplatz, umgeben von alten Bรคumen ist hier jedoch ein wichtiges Detail aus der rรถmischen Epoche der Stadt zu finden. Es handelt sich um das Mosaik der Bestrafung Dirkes, einem hervorragend erhaltenen Beispiel fรผr die Mosaikkunst im rรถmischen Reich.
Riesiges Fuรbodenmosaik inmitten von Pula
Das Glรผck, dass das Mosaik nach wie vor in solch hervorragendem Zustand erscheint, hat es wahrscheinlich dem Umstand zu verdanken, dass es sehr lange Zeit in Vergessenheit geriet. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als damit begonnen wurde, die Stadt von den Kriegsschรคden zu bereinigen, wurde im Rahmen der Bauarbeiten das Mosaik mit dem Thema der griechischen Mythologie entdeckt. Archรคologen erkannten den Wert dieses Fundes und lieรen es behutsam freilegen. Insgesamt nimmt das Mosaik die Flรคche von 65 Quadratmetern ein und ist damit ausnehmend groร.
Das Mosaik befand sich einst am Fuรboden eines rรถmischen Wohnhauses und wurde vermutlich im 2. oder 3. Jahrhundert gelegt. Es besteht aus 40 Feldern und ist mit einem Mรคander eingerahmt. Der zentrale Teil des Mosaiks zeigt im grรถรten Feld die Darstellung der Szene aus der griechischen Mythologie. Zu sehen sind zwei Mรคnner, die die als gewalttรคtig und bรถsartig bekannte Dirke an einen Stier binden und sie von diesem zu Tode schleifen lassen. Bei den Mรคnnern handelt es sich um die Sรถhne der Antiope, die zuvor in Dirkes Haushalt unter widrigen Bedingungen gefangen gehalten worden war.
Aufwรคndige Symbole in Mosaik verewigt
Tatsรคchlich ist das Mosaik der Bestrafung Dirke zwar das zentrale Feld des Motivs, allerdings ist dieses von zahlreichen anderen Mosaikfeldern umgeben. Dazu gehรถren vor allem Darstellungen verschiedener Pflanzen, aber auch Tiersymbole. Der groรe Detailreichtum und die Arbeit mit winzigen Mosaikteilchen zeigen nicht nur, wie viel Mรผhe und Genauigkeit die damaligen Kรผnstler bei der Schaffung des Mosaiks an den Tag gelegt haben, sondern dass es sich auch bei der Familie, die das Haus bewohnte, sicherlich hรถhergestellt und sehr wohlhabend war.
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